Nach-gedacht: Karfreitag und Ostern

Liebe Bewohner und Bewohnerinnen,

vermutlich geht mancher von Ihnen manchmal in den ALDI gegenüber (jedenfalls habe ich dort schon einige getroffen).
Ging es Ihnen da vielleicht wie mir auch? Das Weihnachtsfest war noch gar nicht ganz vorbei, da hatten sich plötzlich die Schokoweihnachtsmänner in Schokoosterhasen verwandelt – sozusagen ein fließender Übergang im Wortsinn!
Das kann man ignorieren oder belächeln, ich gebe zu, dass ich damit so umgehe.

Aber heute dachte ich: Wieso eigentlich? Steckt nicht selbst in diesem reinen Kommerzgebaren doch so etwas wie ein Symbol? Altes muss vergehen, um neuem Platz zu machen. Auf Sterben folgt neues Leben.
Und damit sind wir schon mitten im Thema. Karfreitag, Gott stirbt, als Voraussetzung für den Ostermorgen. Das eine ist ohne das andere nicht zu denken und zu haben.

Lange Jahre war es Tradition, dass unsere Gottesdienste am Karfreitag, so schmucklos und ernst sie auch waren, sehr gut besucht waren, während es an Ostern ein bisschen mager aussah oder doch wenigstens ganz andere Leute erschienen. Heute scheint der Trend sich ein wenig umzudrehen, die Ostergottesdienste platzen aus allen Nähten, Karfreitags ist es etwas zurückhaltender geworden.

Doch das Geschehen von Karfreitag und Ostern lehrt uns: Leben ist nicht zu haben ohne Sterben, Ewigkeit nicht ohne den Weg durch unsere Vergänglichkeit, jubelnde Freude nicht ohne die zuvor geweinten Tränen.
Und weil Karfreitag und Ostern nichts weniger ist als der Weg aus dem Abgrund der Verzweiflung in die Gewissheit der Hoffnung, ist es die dringende Einladung an uns, mitzugehen, nicht stehenzubleiben. Freilich - wenn wir uns mitten in unseren Vergänglichkeitsschmerzen befinden, uns auflehnen gegen die Tatsache, dass es immer weniger, immer anstrengender oder schmerzhafter wird mit diesem Leben, dann ist es nicht leicht, Hoffnung zu haben und Freude. Das ging Jesus am Kreuz nicht anders. Wen von uns berührte nicht sein Ruf: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Um dann doch zu münden in: „Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.“

Nur wegen dieser unbedingten Gewissheit, dass Sterben und Leben, Tod und Auferstehung in Gottes guten Händen liegen, nur deshalb können wir mit Fug und Recht an unseren Gräbern anstimmen: Christ ist erstanden von der Marter alle. Des solln wir alle froh sein, Christ will unser Trost sein. Kyrieleis.

Und so wünsche ich Ihnen einen guten, gesegneten Weg von der Passions- in die Osterzeit!

Ihre Helga Ruch, Pröpstin i.R.


In der Kar- und Osterwoche laden wir Sie herzlich ein:

Am Gründonnerstag, am 17.04. um 10.00 Uhr,
zum Abendmahlsgottesdienst mit Pastor Mantei

Am Karfreitag, am 18.04. um 15.00 Uhr,
mit Worten und Musik zur Sterbestunde Jesu mit Schwester Renate Hauschild

Am Ostermontag, am 21.04. um 15 Uhr,
zum gemeinsamen Osternachmittag mit Schwester Renate Hauschild

Cookie Richtlinie

Damit diese Website einwandfrei funktioniert und um Ihre Erfahrungen zu verbessern, verwenden wir Cookies. Für detailierte Informationen, besuchen Sie unsere Datenschutzseite.

  • Technisch erforderliche Cookies unterstützen die Kernfunktionalität. Die Website kann ohne diese Cookies nicht richtig funktionieren und diese können nur durch Änderung Ihrer Browsereinstellungen deaktiviert werden.